Postkarte „Augen“

Gott betrachtet sich selbst durch unzählige Augen. Zwei davon lesen gerade diesen Satz.

In seinem Buch Die Entstehung der Realität, aus dem das Zitat auf dieser Karte stammt, beschreibt Jörg Starkmuth ein spirituelles Weltbild, das nicht zwischen einem Schöpfer und seiner Schöpfung differenziert, sondern beide als Aspekte eines Ganzen betrachtet. Alles, was existiert, ist letztlich Bewusstsein, das sich in unendlich vielfältigen Formen ausdrückt und erlebt. Die scheinbare Trennung zwischen den einzelnen Ausdrucksformen, die sich als Individuen empfinden, ermöglicht dabei Formen des Erlebens, die auf andere Weise nicht möglich wären – ein Beobachten des anderen als „außerhalb“ von uns. Dennoch ist diese Trennung eine Illusion. Tatsächlich sind wir alle zutiefst miteinander und mit dem großen Ganzen verbunden, das man metaphorisch „Gott“ nennen könnte, auch wenn dieser Begriff wiederum eine Abgrenzung und Personifizierung suggeriert, die nicht der tieferen Wahrheit entspricht. Wenn wir aber begreifen, dass wir selbst Augen Gottes sind, mit denen „Er“ seine Schöpfung – und damit sich selbst – betrachtet, bekommen wir zumindest eine Ahnung von der tiefen Verbindung zwischen allem, was ist.

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