Die ohne Liebe sind
Vom Trauma der Liebe – und der Notwendigkeit der Heilung
Obwohl es vielen Kindern inzwischen weitaus besser geht als in früheren Generationen, leiden auch heute noch unzählige von ihnen unter einem „Trauma der Liebe“ (Franz Ruppert). Die daraus hervorgehenden schwerwiegenden Auswirkungen – darunter messbare Entwicklungsstörungen des Gehirns, Verhaltens- und Bindungsstörungen, psychische und körperliche Erkrankungen, Kriminalität, Gewalt und Suizid – belasten nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch unsere gesamte Gesellschaft. Das heißt: Wir alle werden in Mitleidenschaft gezogen.
In diesem Buch werden die Zusammenhänge zwischen traumatischen Erfahrungen und späteren Symptomen nachvollziehbar erklärt; auch für Menschen, die sich ansonsten nicht mit psychologischen Themen beschäftigen. Darüber hinaus enthält es einen ganzen Pool an wissenswerten, zum Teil bisher nirgends dokumentierten Informationen. So wird das Thema häusliche Gewalt hier konsequent aus psychologischer Sicht betrachtet, wodurch sich viele bisher unverstandene Phänomene erklären lassen.
Verdeutlicht werden die Zusammenhänge durch erschütternde Schlaglichter aus der eigenen Traumageschichte der Autorin. Als prominentes Beispiel wird außerdem die psychische Verfassung des berühmten Malers Vincent van Gogh vor dem Hintergrund der theoretischen Erörterungen noch einmal völlig neu interpretiert – mit dem Ergebnis, dass van Gogh mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Opfer sexuellen Missbrauchs gewesen ist.
Wenn sich eine hinreichende Anzahl von Menschen der verheerenden Folgen von Traumata bewusst werden könnte, dann entstünde automatisch auch das Bedürfnis, nach wirksamen Wegen der Heilung zu suchen – und dann würden diese auch gefunden. Möglicherweise führen sie uns direkt ins „Paradies“. Das werden wir aber erst dann herausfinden, wenn wir uns auf den Weg gemacht haben. In diesem Buch werden erste Überlegungen vorgestellt, wie dies gelingen könnte.
Dr. Barbara Kiesling hat in Psychologie promoviert und arbeitet schon seit Jahrzehnten mit traumatisierten Menschen. Hierzu gehört auch ihre Forschung über Tötungstaten, insbesondere über Frauen, die ihren Partner getötet haben. Neben zahlreichen weiteren Veröffentlichungen hat sie in ihrem vorliegenden sechsten Sachbuch alle ihre Erfahrungen zu einem umfassenden Grundlagenwerk zusammengetragen.